Mehrere Ketten der Taurusberge bilden schroff ins Meer fallend den türkischen Küstenstreifen zwischen Anamur und Mersin. Zahlreiche Flüsse schneiden sich canyonförmig in die Karstketten der bis zu 1800 m hohen Taurusvorberge ein und laden zu ersten botanischen Ausflügen im Jahr ein. Im milden, frostfreien Klima des nur schmalen Küstenstreifens werden Obst, Getreide, Zitrusfrüchte und Bananen angebaut. Oberhalb der karstgeprägten Macchia und in den steileren Hanglagen erstrecken sich ausgedehnte Kiefernwälder. Es blühen die ersten Frühlingsblumen. Unter ihnen beeindrucken die roten Wildtulpen und die ersten Orchideen. In den höheren Lagen blühen Krokusse und Anemonen.
Die gesamte Region ist Jahrtausende altes Kulturland, in dem viele Völker ihre Spuren hinterlassen haben. Durch den Tod Kaiser Barbarossas hat der Göksu Berühmtheit erlangt. In wildromantische Täler eingebettet verleihen kleine Dörfer und Städte der Landschaft ihren orientalischen Charakter. Weit sichtbar sind die zahlreichen antiken und mittelalterlichen Anlagen auf den Hochplateaus und in exponierten Berglagen. Von diesen aus hat der Besucher oft kilometerweite Blicke auf die wild zerklüfteten Berge und den Küstensaum. Am Horizont zeichnet sich bei klarer Sicht der vielleicht noch schneebedeckte Chionistra und die Silhouette des Fünffingergebirges der Insel Zypern ab.
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